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Die Haut als Wahrnehmungsorgan
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Für das Neugeborene ist die Haut mit ihren taktilen Sensoren vor allem ein Wahrnehmungsorgan. Während der Erwachsene seine Haut als Schutzzone zwischen dem Innen und Außen nutzt, steht für das Baby die Adaption und Sensorik im Vordergrund. Die pränatal entwickelte Funktion der Durchlässigkeit ermöglicht auch nach der Geburt noch den Stoffaustausch und die Wahrnehmung von Druck und Temperatur.
Um dem Baby diese Funktionen zu erhalten, sollten wir die Haut möglichst nicht mit Fetten und Ölen verkleben, denn die fehlende Hornschicht ist kein Mangel. Auch die Babymassage kann in den ersten Wochen mit Wasser ausgeführt werden (The Body Shop Team 1992).
Natürlich muss deshalb auch die Wasserqualität für das babygerechte Bad beachtet werden. Moderne wasserwirtschaftliche Verfahren können zur Belebung und Keimfreiheit des Schwimmbadwassers beitragen (C. Coats 1996). Für viele Schwimmbäder entsteht durch die Babyöle der Babyschwimmkurse ein Entsorgungsproblem. Ein Baby, dessen Haut noch osmotische Fähigkeiten hat, braucht keine Ölung vor dem Wassertraining.
Wie Pfarrer Kneipp schon herausgefunden hat, kann das rhythmische System des Wärmeorganismus mit wechselnden Temperaturen reaktionsbereit und elastisch werden. Eine Abstumpfung des Wärmesinnes allerdings würde die Krankheitsanfälligkeit fördern. »Der Wärmesinn wacht darüber, dass die Blutgefäße sich je nach Erwärmung (an den inneren Organen, z.B. produziert die Leber 40 °C) oder Abkühlung (an der Peripherie) ausdehnen oder zusammenziehen. Die Fähigkeit einer feinen Wahrnehmung ist also Voraussetzung für die Regulationsvorgänge bei der Aufrechterhaltung der Körperkerntemperaturn. Das postnatale Wassertraining in der Badewanne entwickelt den Temperaturmechanismus schon in den ersten 10 Tagen, sodass ein Wasserbaby sehr früh ins 30 °-32 °C warme Wasser des Schwimmbades kommen kann.
An der Fähigkeit, Schweißperlen oder »Gänsehaut« zu bilden, erkennen wir, wann ein Kind seine Temperatur gegen die Umgebungstemperatur aufrecht erhalten kann.
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